Stud Poker mit sieben Karten
- Einführung
- Spieler und Karten
- Das Spiel
- Reihenfolge der Einsätze
- Höhe der Einsätze
- Wenn die Karten ausgehen
- Stud Poker mit sieben Karten High-Low
- Razz
- London Lowball
- Stud Poker mit sieben Karten und Wild Cards
- Low Hole
- English Stud
Einführung
Dies ist mittlerweile eine der beliebtesten Formen des Poker geworden, sowohl bei formellen Spielen als auch im Heimpoker, bei dem es die Grundlage zahlreicher Varianten bildet. Jedem Spieler wird ein Blatt mit sieben Karten gegeben. Einige der Karten sind aufgedeckt. Während des Spiels finden mehrere Einsatzrunden statt. Beim Showdown verwenden die Spieler fünf ihrer sieben Karten, um das beste Pokerblatt zu erhalten. Stud mit sieben Karten funktioniert gut als High-Low-Spiel. Es gibt auch eine Low-Variante namens Razz.
Diese Seite setzt eine gewisse Vertrautheit mit den allgemeinen Regeln und mit der Terminologie für das Spiel "Poker" voraus. Auf der Seite Regeln des Spiels "Poker" finden Sie eine Einführung und auf den Seiten Bieten im Spiel "Poker" und Rangfolge der Blätter im Spiel "Poker" weitere Details.
Spieler und Karten
Es wird das Standardkartenspiel mit 52 Karten verwendet, und es können zwischen 2 und 8 Spielern teilnehmen. Das Spiel eignet sich am besten für 5 und 7 Spieler. Bei 8 Spielern besteht das Risiko, dass gegen Ende des Spiels die Karten ausgehen.
Das Spiel
Die Reihenfolge der Ereignisse ist wie folgt (die Karten werden, wie üblich, einzeln im Uhrzeigersinn ausgeteilt):
- Alle Spieler bringen einen Grundeinsatz in den Pot ein.
- Allen Spielern werden zwei Karten verdeckt und eine Karte aufgedeckt gegeben. Es folgt eine Einsatzrunde (Third-Street).
- Jeder Spieler erhält eine vierte aufgedeckte Karte. Es folgt eine zweite Einsatzrunde (Fourth-Street).
- Alle Spieler erhalten eine fünfte aufgedeckte Karte. Es folgt eine dritte Einsatzrunde (Fifth-Street).
- Alle Spieler erhalten eine sechste aufgedeckte Karte. Es folgt eine vierte Einsatzrunde (Sixth-Street).
- Alle Spieler erhalten eine letzte, verdeckte Karte. Es folgt eine fünfte Einsatzrunde (Seventh-Street).
- Die noch aktiven Spieler haben vier aufgedeckte und drei verdeckte Karten. Sie zeigen ihre Karten, und wer das beste Blatt mit fünf ihrer insgesamt sieben Karten hat, gewinnt den Pot.
Die verdeckten Karten – die erste, die zweite und die siebte Karte, die an die einzelnen Spieler ausgeteilt wurde – werden manchmal "Anfangskarten" genannt.
Reihenfolge der Einsätze
Traditionell beginnt jede Einsatzrunde bei dem Spieler, der die beste offene Karte hat. In dieser Hinsicht zählen Paare, Drillinge, zwei Paare und Vierer entsprechend der normalen Poker-Reihenfolge. So ist z. B. bei drei aufgedeckten Karten 3-3-3 höher als 7-7-8. Dies ist wiederum höher als A-K-D. Unvollständige Straights und Flushes zählen nicht. Bei einem Gleichstand wird durch Vergleich der Farben der höchsten Karten in den gleichwertigen Blättern entschieden. Dabei gilt die Reihenfolge Kreuz (niedrig), Karo, Herz, Pik (hoch).
Eine Variante besteht darin, dass in der ersten Einsatzrunde (Third-Street) der erste Spieler einen Zwangseinsatz einbringen muss, der Bring-In genannt wird. In diesem Fall gibt es manchmal keinen Grundeinsatz, obwohl normalerweise auch ein Grundeinsatz eingezahlt wird.
Eine Variante besteht darin, dass die erste Einsatzrunde mit einem Zwangseinsatz (Bring-in) beginnt, der von dem Spieler mit der niedrigsten offenen Karte geleistet wird. Dies ist jetzt die normale Regel bei formellen Spielen, die von amerikanischen Casinos veranstaltet werden. Die nächsten Einsatzrunden ab Fourth-Street beginnen, wie gewöhnlich, bei dem Spieler, der die höchste offene Karte hat.
Höhe der Einsätze
Hierüber müssen sich natürlich die Mitspieler einigen. Stud mit sieben Karten wird häufig als Fixed-Limit-Spiel mit den folgenden Regeln gespielt.
- Es werden eine kleine und eine große Einsatzhöhe festgelegt, z. B. 5 € und 10 €.
- Wenn es einen Pflichteinsatz (Bring-in) gibt, ist der Grundeinsatz im Allgemeinen sehr viel kleiner als die kleine Einsatzhöhe, vielleicht 0,50 € im Beispiel.
- Der Pflichteinsatz ist normalerweise niedriger als die kleine Einsatzhöhe, jedoch höher als der Grundeinsatz, sagen wir 2 € im obigen Beispiel.
- Der Spieler, der die Einsatzrunde eröffnet, kann eine vollständige kleine Einsatzhöhe (5 €) anstatt der geforderten 2 € einsetzen.
- Wenn der eröffnende Spieler nur den Mindestpflichteinsatz einsetzt, können die folgenden Spieler den Einsatz zur kleinen Einsatzhöhe (5 €) vervollständigen, den Bring-In (2 €) einsetzen oder abwerfen. Nur in den Fällen, in denen ein Spieler den Einsatz vervollständigt, dürfen nachfolgende Spieler erhöhen. Wenn der eröffnende Spieler mit einem vollständigen Einsatz (5 €) beginnt, können die nachfolgenden Spieler erhöhen.
- In der ersten Einsatzrunde (Third-Street) sind keine hohen Einsätze zulässig.
- Wenn es für die erste Einsatzrunde keinen Pflichteinsatz gibt, sollte ein höherer Grundeinsatz verwendet und nur vollständige kleine Einsätze erlaubt werden.
- Es sind nur ein Einsatz und höchstens drei Erhöhungen in den einzelnen Einsatzrunden zulässig, wenn es bei Beginn der Einsatzrunde mehr als zwei aktive Spieler gab. Ein Bring-in von weniger als einem Kleineinsatz zählt in diesem Zusammenhang nicht als Einsatz - nach seiner Vervollständigung kann dreimal erhöht werden.
- Ab der Fourth-Street-Runde sind hohe Einsätze (10 €) zulässig, wenn ein Spieler über ein aufgedecktes Paar (oder besser) verfügt. In diesem Fall kann jeder Spieler einen hohen Einsatz setzen oder erhöhen, auch wenn er selbst kein Paar hat.
- Wenn Sie nach der Regel spielen, dass jede Erhöhung mindestens so hoch wie der letzte Einsatz oder die letzte Erhöhung sein muss, sind in einer Runde, in der ein Spieler einen hohen Einsatz platziert hat, nur große Erhöhungen zulässig. Viele Heimpokerspiele werden jedoch nicht nach dieser Regel gespielt. In diesem Fall kann ein Spieler auf einen hohen Einsatz mit einer kleinen Erhöhung antworten, dadurch eine der drei Erhöhungen "verbrauchen" und so die potenzielle Größe des Pots begrenzen.
- Eine Variante besteht darin, dass ab der Fifth-Street-Runde nur hohe Einsätze zulässig sind. Dies ist die übliche Regel bei Spielen in Casinos, nicht jedoch bei Heimpokerspielen.
Wenn die Karten ausgehen
Wenn es acht Spieler gibt, und keiner der Spieler wirft nach der Sixth-Street-Runde ab, dann gibt es nicht genug Karten, um allen Spielern eine siebte Karte auszuteilen. In diesem Fall wird eine einzelne "gemeinsame" Karte aufgedeckt auf den Tisch ausgeteilt, die als die siebte Karte aller Spieler gilt. Alle Spieler verfügen nun über fünf aufgedeckte Karten, einschließlich der gemeinsamen Karte, und die Seventh-Street-Einsatzrunde wird durch den Spieler begonnen, der nun das höchste Pokerblatt hat. Straights und Flushes zählen nicht. Gleichstände werden mittels der Farbe der höchsten Karte aufgelöst, wie üblich.
In formellen Spielen legt der Kartengeber in der Regel bei jeder Austeilrunde eine Karte beiseite ("burn"), indem er die oberste Karte des Kartenspiels verdeckt unter den Pot legt. In diesem Fall können die Karten schon bei nur sieben Spielern ausgehen. Wenn der Geber feststellt, dass nicht genügend Karten übrig sind, um das Spiel fortzusetzen, werden die beiseite gelegten Karten genommen und mit den restlichen Karten des Kartenspiels gemischt. Wenn möglich, wird anschließend jedem Spieler eine Karte gegeben.
Beachten Sie, dass die Karten, die von einem nicht mehr aktiven Spieler abgelegt wurden, auf keinen Fall mit den übrigen Karten gemischt und erneut ausgeteilt werden dürfen. Diese Karten sind tot.
Stud Poker mit sieben Karten High-Low
Das Austeilen und Einsetzen erfolgt größtenteils wie beim normalen Stud mit fünf Karten. Eine Variante besteht darin, dass bei High-Low-Spielen Spieler mit einem aufgedeckten Paar nicht die Option erhalten, einen hohen Einsatz oder eine große Erhöhung zu tätigen.
Beim Showdown wählt jeder Spieler fünf Karten aus, um ein hohes Blatt zu erhalten, sowie fünf Karten, um ein niedriges Blatt zu erhalten. Der Pot wird gleichmäßig zwischen den höchsten und den niedrigsten Blättern aufgeteilt, wobei ein übriggebliebener Chip an den Spieler mit dem höchsten Blatt geht, wenn der Betrag nicht exakt durch zwei teilbar ist. Jede der möglichen Rangfolgen der Blätter für Low-Poker kann verwendet werden - siehe Rangfolge der Blätter im Low-Poker auf der Seite zur Rangfolge der Blätter im Spiel "Poker".
Da für die hohen und die niedrigen Blätter verschiedene Karten verwendet werden können, kann ein Spieler durchaus beide Hälften des Pots gewinnen.
In formellen Spielen besteht die Regel, dass "die Karten für sich selbst sprechen". Dies bedeutet, dass beim Showdown das höchste und das niedrigste Blatt eines Spielers zählen, die aus seinen sieben Karten gebildet werden können, auch wenn der Spieler selbst nicht die besten Blätter aus fünf Karten identifiziert hat.
Acht oder besser
In formellen Spielen gibt es häufig die Qualifizierungsregel, dass ein niedriges Blatt keine Karte über der 8 enthalten darf. In diesem Fall wird das Ass-bis-Fünf-System für niedrige Blätter verwendet. Diese Variante wird Seven Card Stud Hi-Lo Eight or Better genannt, häufig als Seven-Stud/8 abgekürzt. Wenn keiner der Spieler beim Showdown ein qualifizierendes niedriges Blatt hat, gewinnt das höchste Blatt den gesamten Pot.
Mit Ansagen
Bei Heimspielen wird Seven Card Stud High-Low oft mit Ansage gespielt. Nach der Seventh-Street-Einsatzrunde muss jeder Spieler entweder "hoch" oder "niedrig" oder "beides" ansagen. Diese Ansager erfolgt entweder nacheinander um den Tisch herum oder gleichzeitig. Wenn die Ansage gleichzeitig erfolgt, zeigt jeder Spieler eine geschlossene Faust mit einem einzelnen Chip für "hoch", ohne Chips für "niedrig" oder zwei Chips für "beides". Wenn alle Spieler bereit sind, zeigen sie gleichzeitig ihre Wahl.
Wenn kein Spieler "beides" angesagt hat, wird beim Showdown der Pot zwischen dem höchsten Blatt der Spieler, die "hoch" angesagt haben, und dem niedrigsten Blatt der Spieler, die "niedrig" angesagt haben, geteilt. Wenn alle Spieler "hoch" oder "niedrig" ansagen, erhält der Gewinner den gesamten Pot. Ein Spieler, der "beides" angesagt hat, muss sowohl das höchste Blatt aller Spieler halten, die "hoch" und "beides" angesagt haben, als auch das niedrigste Blatt aller Spieler, die "beides" und "niedrig" angesagt haben, um den gesammten Pot zu gewinnen. Ein Spieler, der "beides" angesagt hat und dessen hohes oder niedriges Blatt verliert oder den gleichen Wert wie das Blatt eines anderen Spielers hat, gewinnt keinen Teil des Pots.
In den Abschnitten zu den Ansagemethoden und Showdown bei Spielen mit geteiltem Pot auf der Seite für Pokereinsätze finden Sie weitere Einzelheiten und Varianten.
Razz
Razz ist ein Stud Poker mit sieben Karten, der nur für niedrige Blätter gespielt wird und bei dem die Rangfolge Ass-bis-Fünf verwendet wird (siehe Rangfolge der Blätter bei Low-Poker). In der ersten Einsatzrunde erfolgt der Pflichteinsatz (Bring-In) durch den Spieler mit der höchsten aufgedeckten Karte. In den folgenden Einsatzrunden ab Fourth-Street erfolgt der Einsatz oder die Erhöhung durch den Spieler mit der niedrigsten aufgedeckten Karte. Ass ist niedrig und König ist hoch, und wie gewöhnlich werden Gleichstände mittels der Farbe der höchsten Karte gelöst. Wenn zum Beispiel in der Fourth-Street-Runde zwei Spieler ein gleich niedriges Blatt mit 6-2 und 6-2 haben, beginnt das zweite Blatt die Einsatzrunde, da die Kreuz-Sechs niedriger als die Karo-Sechs ist.
Bei Fixed-Limit-Spielen werden die Einsatzgrenzen in der Fifth-Street-Runde verdoppelt: In den Third- und Fourth-Street-Runden sind nur kleine Einsätze zulässig, und ab der Fifth-Street-Runde nur hohe Einsätze. Aufgedeckte Paare wirken sich nicht auf die Höhe der Einsätze aus.
London Lowball
London Lowball ist ein Stud Poker mit sieben Karten, der nur für niedrige Blätter gespielt wird und bei dem die Rangfolge Ass-bis-Sechs verwendet wird (siehe Rangfolge der Blätter bei Low-Poker).
Normalerweise wird die Höhe der Einsätze begrenzt (see Einsatzlimits).
Stud Poker mit sieben Karten und Wild Cards
Im Heimpoker wird Stud mit sieben Karten häufig mit Wild Cards gespielt. Dies steigert natürlich die Häufigkeit der höheren Blätter. Im einfachsten Fall sind alle Karten eines bestimmten Rangs Wild Cards, wie von den Spielern vereinbart oder durch den Kartengeber in Dealer's-Choice-Spielen festgelegt, beispielsweise Stud mit sieben Karten, Zweien Wild. Das Spiel mit Wild Cards kann natürlich auch für die High-Low- oder Low-Only-Varianten verwendet werden.
Es gibt auch einige komplexere Varianten des Stud mit sieben Karten, bei denen die Wild Cards während des Spiels durch die Karten der Spieler bestimmt werden.
Low Hole
Dies ist ein Stud mit sieben Karten, in dem die niedrigste verdeckte Karte eines Spielers ausschließlich für diesen Spieler als Wild Card gilt. Das bedeutet beispielsweise Folgendes: Wenn Ihre ersten drei Karten 9-4 verdeckt und 3 aufgedeckt sind, sind alle Ihre Vieren Wild Cards, es sei denn, Ihre siebte Karte, die ebenfalls verdeckt ist, ist eine 3 oder eine 2. Dann wird dieser Rang zur Wild Card.
Low Hole wird in der Regel für das höchste Blatt gespielt, kann jedoch auch für das niedrigste oder beide Blätter gespielt werden. Wenn es als High-Low-Spiel gespielt wird, und Sie verwenden Ass-bis-Sechs oder Ass-bis-Fünf für niedrige Blätter und Sie haben ein Ass in Ihren Anfangskarten (hole cards), dann werden die Asse zu Wild Cards für niedrige Blätter, jedoch nicht für hohe Blätter.
English Stud
Diese Variante kann von höchstens sechs Spielern gespielt werden. Die Spieler können ihre Blätter durch das Ersetzen von Karten verbessern.
Das Austeilen, Spielen und Setzen erfolgt wie bei Stud mit sieben Karten, bis zu dem Punkt, an dem jeder Spieler fünf Karten hat (zwei verdeckte und drei aufgedeckte). Nach der nächsten Einsatzrunde, und bevor die sechste Karte ausgeteilt wird, kann jeder Spieler, der an der Reihe ist, beginnend mit dem Spieler links vom Kartengeber, eine beliebige Karte austauschen. Der Spieler kann entweder eine verdeckte Karte ablegen und eine neue verdeckte Karte erhalten, oder eine aufgedeckte Karte ablegen und eine neue aufgedeckte Karte erhalten. Er kann auch entschieden, keine Karte auszutauschen. Anschließend wird jedem Spieler eine sechste Karte aufgedeckt ausgeteilt, es gibt eine Einsatzrunde und eine weitere Austauschrunde. Auf eine letzte Einsatzrunde folgt der Showdown.
Varianten
Wenn es fünf oder weniger Spieler gibt, kann eine siebte verdeckte Karte ausgeteilt werden, wie im Stud mit sieben Karten.
Eine Variante besteht darin, dass ein Preis für den Austausch festgesetzt wird, der dem Mindesteinsatz zu diesem Zeitpunkt entsprechen kann. In diesem Fall muss ein Spieler, der eine Karte austauscht, diesen Betrag in den Pot einzahlen. Dies zählt nicht als Einsatz, und die anderen Spieler müssen nicht nachziehen.