Snap
Einleitung
Snap ist ein sehr einfaches Kinderspiel für zwei oder mehr Spieler. Es wird in Großbritannien, Nordamerika und vielleicht auch noch in anderen Ländern gespielt. Es ist ein seltenes Beispiel für ein Kartenspiel fast ohne Glück. Es wird mit hoher Geschwindigkeit gespielt, wobei es auf genaue Beobachtung und schnelle Reaktion ankommt.
Snap scheint gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfunden zu sein; vielleicht ist es als eine vereinfachte, aber in mancher Hinsicht spannendere Variante von Snip Snap Snorum entstanden.
Anzahl der Spieler und Karten
Snap ist für zwei bis etwa sechs Spieler geeignet; mit mehr als sechs Spielern wird es schwerfällig. Es wird ein Standardkartenspiel von 52 Karten benutzt. Die Farben spielen keine Rolle, nur der Rang der Karten A, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, B, D, K. Viele Spieler ziehen es vor, mit besonderen Karten zu spielen: jedes Kartenspiel mit einer vernünftigen Anzahl von Folgen gleicher oder passender Karten kann benutzt werden.
Das Geben der Karten und das Spiel
Irgend ein Spieler kann die Karten austeilen. Die Karten werden gemischt und möglichst gleichmäßig an die Spieler verteilt. Die Spieler sehen sich ihre Karten nicht an, sondern legen sie verdeckt in einem Stapel vor sich ab.
Der Spieler links vom Geber fängt an, die Spielrichtung ist im Uhrzeigersinn. Wenn man an der Reihe ist, dreht man einfach die oberste Karte seines verdeckten Stapels um und legt sie offen daneben. Auf diese Weise bildet jeder Spieler einen offenen Stapel neben seinem verdeckten Stapel. Wenn irgendwann zwei der offenen Stapel die gleichen Karten oben liegen haben (z. B. Zwei Sechsen oder zwei Könige) ruft jeder, der das bemerkt, „Snap!“. Der erste, der „Snap!“gerufen hat, nimmt die beiden Stapel mit den obersten gleichen Karten und schiebt sie verdeckt unter seinen verdeckten Stapel. Das Spiel geht in dieser Art weiter, und zwar ist der Spieler an der Reihe, der links von dem Spieler sitzt, der eine Karte aufgedeckt hatte.
Wenn man an der Reihe ist und hat keine verdeckten Karten mehr, dreht man einfach seinen offenen Stapel um und hat so einen neuen verdeckten Stapel, von dem man die oberste Karte wie üblich umdreht. Wenn man überhaupt keine Karten mehr hat, scheidet man aus dem Spiel aus. Der letzte Spieler, der noch Karten hat, ist der Gewinner.
Wenn man seine oberste Karte umdreht, darf man sie sich nicht verstohlen ansehen, bevor die anderen Spieler sie sehen können. Um das zu erreichen, müssen die Karten so aufgedeckt werden, dass sie zunächst vom Spieler weg zeigen (der Spieler sieht also zu Beginn die Rückseite dieser Karte), so dass er, wenn er die Karte zu langsam umdreht, die Vorderseite der Karte als letzter sehen wird.
Wenn ein Spieler irrtümlich „Snap“ ruft und es gibt keine zwei gleichen Karten, dann wird der offene Stapel dieses Spielers einkassiert und in die Mitte des Tisches gelegt, wo er einen Snap Pool bildet. Wenn dieser Irrtum häufiger geschieht, kann es mehrere Snap Pools geben. Wenn die oberste Karte irgend eines Spielers mit der obersten Karte eines Snap Pools übereinstimmt, dann bekommt der erste Spieler, der „Snap Pool“ gerufen hat, beide Stapel.
Varianten
- Ein einziger Ablagestapel
- Sehr junge Spieler können eine Variante spielen, bei der die Spieler ihre aufgedeckte Karte auf einen einzigen Ablagestapel in der Mitte des Tisches ablegen. Wenn bei dieser Variante zwei aufeinander folgende Karten gleich sind, kann ein Spieler, der das als erster bemerkt, „Snap“ rufen; er gewinnt dann den Stapel in der Mitte des Tisches und fügt ihn seinem verdeckten Stapel zu. Ein Spieler, der fälschlicherweise „Snap“ gerufen hat, muss die oberste Karte seines verdeckten Stapels verdeckt an den Spieler abgeben, bei dem er fälschlicherweise „Snap“ gerufen hatte. Wie üblich scheiden die Spieler aus, die keine Karten mehr haben. Der letzte Spieler, der noch Karten hat, ist der Gewinner.
Wenn zwei oder mehr Spieler gleichzeitig „Snap“ rufen, dann wird der mittlere Stapel beiseite geschoben und wird zum Snap Pool. Wenn beim Weiterspielen die oberste Karte des mittleren Stapels mit der Karte des Snap Pools gleich ist, gewinnt der erste Spieler, der „Snap Pool“ ruft, den Snap Pool Stapel. - Wenn gleichzeitig gerufen wird – wie wird das Problem gelöst?
- Oft wird so gespielt: wenn zwei oder mehr Spieler genau gleichzeitig Snap rufen, dann werden die Stapel mit der gleichen oberen Karte zusammengelegt und bilden einen zusätzlichen Snap Pool, der in die Mitte des Tisches gelegt wird. Wenn zwei oder mehr Spieler gleichzeitig „Snap Pool“ rufen, dann wird der Stapel des Spielers, der die gleiche Karte wie der Snap Pool aufweist, diesem hinzugefügt.
Wenn gleichzeitig gerufen wird, kann das Problem auch so gelöst werden: Es wird irgend ein Gegenstand in die Mitte des Tisches gelegt, der von dem, der Snap ruft, ergriffen werden muss. Wenn mehrere das Teil greifen wollen, dann hat ganz klar der gewonnen, dessen Hand unten liegt und Kontakt mit dem Teil hat.
Bei Snap mit einem einzigen Ablagestapel kann man ausmachen, dass ein Spieler, der Snap ruft, gleichzeitig seine Hand auf den Ablagestapel legt. Wenn das mehrere versuchen, dann bekommt der den Stapel, dessen Hand unten liegt. Das Spiel weist dann Ähnlichkeiten mit Slap Jack auf. - Nur Spieler mit gleichen Karten dürfen schnappen
- Bei einem Spiel, in dem jeder einen eigenen Ablagestapel hat, spielen viele so, dass nur der (oder die) Besitzer der gleichen Karte Snap rufen dürfen; und der erste Rufer gewinnt beide Stapel.
Tiere
Bei dieser Variante von Snap, die für vier bis acht Spieler geeignet ist, wählt jeder Spieler zu Beginn des Spiels für sich ein Tier. Der Geber gibt jedem Spieler einzeln und der Reihe nach offene Karten, und bildet so einen offenen Stapel vor jedem Spieler. Wenn die obersten Karten von zwei Spielern gleich sind, müssen die Spieler dieser beiden Stapel das Tier des anderen Spielers nennen. Der erste Spieler, der das richtige Tier nennt, gewinnt den Stapel des anderen Spielers und schiebt ihn unter seinen Stapel. Der Gewinner des Spiels ist der Spieler, der die meisten Karten hat, wenn der Stapel des Gebers aufgebraucht ist.
Einige spielen mit den Lauten, die Tiere machen, und nicht mit den Namen der Tiere. Wieder andere spielen so, dass man den Laut der Tiere benennen muss und nicht den Laut machen. Z. B. wenn der eigene Stapel mit dem Katzenstapel übereinstimmt, muss man das Wort „Miau“ sagen und nicht miauen.