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Domino mit Partner

Einleitung

Dieses Spiel für vier Spieler, bei dem alle Steine verteilt werden, ist vielleicht die einfachste und unkomplizierteste Art des Dominospiels – aber gleichzeitig recht schwierig zu spielen. In Spanien und Lateinamerika ist es besonders beliebt, und einige Varianten gibt es auch in anderen Gegenden.

Spieler und Spielmaterial

Es ist ein Viererspiel mit festen Partnerschaften. Die Partner sitzen einander gegenüber. Es wird ein Satz von 28 Steinen mit der Doppelsechs benutzt. Normalerweise wird gegen den Uhrzeigersinn gespielt.

Verteilung der Steine

An die vier Spieler werden alle Steine verteilt, und zwar bekommt jeder sieben Steine.

Das Spiel

Beim ersten Spiel einer neuen Partie fängt der Spieler mit der [6-6]  an und muss diese Doppelsechs vorsetzen. Bei den folgenden Spielen beginnt der Spieler rechts vom dem, der das vorherige Spiel begonnen hat, und der Spieler kann mit jedem beliebigen Stein das Spiel eröffnen.

Nacheinander fügen die Spieler der Auslage einen Stein hinzu. Mit den Dominos wird eine einzige Linie gebildet, wobei sich die Steine an den Enden berühren (außer bei den Doppelsteinen, die traditionellerweise quer zur Linie gespielt werden), wobei die sich berührenden Enden die gleiche Zahl aufweisen müssen. Wenn ein Spieler an der Reihe ist, dann muss er einen Stein anlegen, wenn es ihm nach der Regel möglich ist. Wenn er keinen Stein anlegen kann, muss der Spieler passen: üblicherweise wird das gemacht, indem man mit einem seiner Steine auf den Tisch klopft. Ein Spiel ist beendet, wenn ein Spieler seinen letzten Stein spielt (er macht Domino) oder wenn alle Spieler nacheinander passen.

Ein Spiel wird von dem Team gewonnen, bei dem ein Spieler als erster Domino macht. Ein gesperrtes Spiel - das ist ein Spiel, bei dem vier Spieler nacheinander passen und jeder Spieler noch mindestens einen Stein hat - wird von dem Team gewonnen, dessen nicht gespielte Steine weniger Punkte haben als die Gegenpartei. Bei gleicher Punktzahl gilt das Spiel als unentschieden.

Wertung

Die Gewinner bekommen alle Punkte, die das verlierende Team noch auf seinen noch nicht gespielten Steinen hat – dabei spielen die Punkte auf den Steinen beider Gewinner keine Rolle. Wenn beide Teams in einem gesperrten Spiel die gleiche Punktzahl haben, gibt es in diesem Spiel keine Gewinnpunkte. Das erste Team, das 100 oder mehr Punkte erreicht, gewinnt die Partie.

Wenn die  Spieler eine weitere Partie spielen möchten, dann wird das erste Spiel der neuen Partie von dem Spieler begonnen, der rechts von dem Spieler sitzt, der die vorherige Partie begonnen hatte, und dieser Spieler kann das Spiel mit einem beliebigen Stein eröffnen.

Varianten

Einige spielen so, dass das gewinnende Team alle Punkte auf den noch nicht gespielten Steinen bekommt, also einschließlich der Punkte des Partners des Spielers, der Domino gemacht hat. In einem gesperrten Spiel bekommen dann die Gewinner die Gesamtzahl aller Punkte auf den Steinen, die sich noch in den Händen aller vier Spieler befinden.

Einige spielen so, dass das zweite und die folgenden Spiele von einem Mitglied des Teams begonnen werden, das das vorangegangene Spiel gewonnen hat. Die beiden Spieler dieses Teams können unter sich ausmachen, wer von ihnen das Spiel beginnt. Der Spieler, der das Spiel beginnt, kann jeden beliebigen Stein vorsetzen.

Einige spielen so, dass jedes Spiel mit einem Doppel beginnen muss, es sei denn, dass keiner der Spieler des beginnenden Spiels ein solches hat. Andere spielen so, dass jedes Spiel von dem Spieler begonnen wird, der die Doppel 6 hält, mit der er beginnen muss.

Einige spielen so, dass ein Spieler, der fünf oder mehr Doppelsteine erhalten hat, diese vorzeigen kann; er kann darauf fordern, dass noch einmal gegeben wird. Alle Spieler geben dann ihre Steine zurück, und das Mischen und Verteilen der Steine wird wiederholt. Einige Spieler erlauben es, schon mit vier Doppelsteinen ein neues Geben der Steine zu verlangen; am häufigsten aber wird so gespielt, dass kein neues Geben der Steine erlaubt ist.

Es gibt verschiedene Regeln für den Fall, dass in einem gesperrten Spiel beide Teams die gleiche Augenzahl haben.

Einige sagen, dass das Team gewinnt, das dieses Spiel begonnen hat; andere lassen das Team gewinnen, das noch mehr nicht gespielte Steine hat, denn die Durchschnittszahl pro Stein wird niedriger sein. Einige sagen, dass das Team verliert, das den letzten Stein gespielt hat. Viele werten das Spiel gar nicht und wiederholen es.

Einige rechnen jedem Team die Punkte an, die sie noch auf ihren nicht gespielten Steinen haben.. Bei dieser Variante können beide Teams gleichzeitig 100 oder mehr Punkte bei einem gesperrten Spiel erreichen; die Gewinner sind dann das Team, das insgesamt weniger Punkte hat. Bei gleicher Punktzahl wird noch ein weiteres Spiel gespielt.

Einige Spieler dividieren jedes Ergebnis durch 10 und runden auf das nächste Vielfache von 10 ab, aber bei einer Punktzahl unter zehn ergibt das doch einen Punkt. So sind z. B. 39 Punkte 3 Punkte wert, und alle Punkte von 1 bis 19 zählen 1 Punkt.

Jamaikanisches Partnerdomino und das Spiel Chiva (Shutout) in Puerto Rico sind bei Jamaikanischem und karibischem Domino beschrieben.

Nach der Great Lakes Folk Festival site bekommen die Gewinner die Punkte aller nicht gespielten Steine; der Partiegewinn sind 51 Punkte. Es gibt eine Variante, bei der [0-0] 50 Punkte zählt und nicht null Punkte, die nötige Punktzahl zum Gewinn einer Partie ist dann 101.

Doscientos

Jose Carillos Seite beschreibt mehrere Varianten, die in  Puerto Rico gespielt werden. Bei diesen Spielen bekommt der Gewinner eines Spiels alle Punkte der nicht gespielten Steine, und der Gewinner eines Spieles spielt im nächsten Spiel als erster. Manchmal wird die Partie bis 100  Punkte gespielt, aber häufiger wird bis auf 200 Punkte gespielt – dieses Spiel heißt Doscientos (200). Es gibt mehrere Varianten, wenn das Spiel gesperrt ist.

Normalerweise wird das Spiel von dem Team gewonnen, das weniger Punkte hat, und das Mitglied dieses Teams mit weniger Punkten beginnt das nächste Spiel. Bei einem Unentschieden gibt es entweder gar keine Punkte und das nächste Spiel wird von dem Spieler mit der [6-6] begonnen, oder das Team, das das Spiel eröffnet hat, gewinnt und das Mitglied mit weniger Punkten dieses Teams beginnt das nächste Spiel – oder das Team, das als letztes gespielt hat, gewinnt und der Spieler, der das Spiel gesperrt hat, eröffnet das nächste Spiel.

Es gibt auch die Version: Bei jedem gesperrten Spiel – selbst dann, wenn es nicht unentschieden ist – ist der Gewinner der Spieler, der den letzten Stein gesetzt hat oder der Spieler zu seiner Rechten, wer auch immer die geringere Punktzahl hat. In jedem Fall bekommt das gewinnende Team  alle Punkte aller Steine, die noch im Spiel sind.

Oft wird ein Dominostein gezogen, um das Recht des Ausspiels beim ersten Spiel einer Partie zu bestimmen, der höchste Stein beginnt. Wird so gespielt, braucht der Spieler, der das Spiel beginnt, die [6-6] nicht vorzusetzen. Es kommt auch vor (wenn man sich vor dem Spiel darauf einigt), dass bei jedem Spiel der Spieler, der das Recht des ersten Ausspiels hat, das Ausspiel seinem Partner überlässt, der mit jedem beliebigen Stein beginnen kann.
Ein gesperrtes Spiel wird manchmal so gewertet: entweder gewinnt der Spieler, der den letzten Stein gesetzt hat,  – oder es gewinnt der Spieler zu seiner Rechten.

Manche spielen so, dass ein Spieler, der 5 oder  mehr Doppelsteine hat, diese vorzeigen und damit ein Spiel verhindern kann. Alle Steine werden wieder gemischt und neu ausgegeben.

Einige geben dem Team, von dem ein Spieler einen Stein gespielt hat, der den nächsten Spieler zwingt zu passen, einen Bonus von 20 Punkten. Beim weiteren Fortgang des Spiels bekommt der Spieler, der den folgenden Spieler zum Passen zwingt, 10 Punkte. Man beachte: Wenn zweimal hintereinander gepasst wird, bekommt nur der erste Spieler die Punkte. Wenn aber dreimal hintereinander gepasst wird, wie in einem gesperrten Spiel, dann bekommt der Spieler, der den letzten Stein gespielt hat, 20 Punkte – 10 für jeden Gegenspieler, der gepasst hat. Bei dieser Variante ist es üblich, den Punktestand mit Pokerchips festzuhalten und alle Punkte zum nächsten Vielfachen von 10 abzurunden.  

Quinientos

Bei der Variante Quinientos (500) wird gespielt, bis 500 Punkte erreicht werden. Es gibt einen Bonus von 100 Punkten für die Gewinner des ersten Spiels einer Partie, 75 für den zweiten Gewinn, 50 für den dritten Gewinn, 25 für den vierten Gewinn, aber keinen Bonus für alle weiteren Gewinnspiele. Wenn irgendeines der ersten vier Spiele gesperrt ist, dann gibt es keinen entsprechenden Bonus.

  • Wenn der letzte Stein des Gewinners kein Doppelstein ist und an das eine oder andere Ende der Linie angelegt werden kann, gibt es dafür einen Bonus von 100 Punkten für „capicú“.
  • Wird mit einem Doppelstein gewonnen, der an beide Enden der Linie angelegt werden kann, ist das dominao“; „wenn es sich um die Doppelnull handelt, gibt es keine Bonuspunkte.
  • Wenn der Spieler, der die Doppelnull (chucha) hat und keinen anderen Stein und mit dem Spielen der Doppelnull gewinnt, dann gibt es einen Bonus von 100 Punkten für „chuchazo“. Es spielt dabei keine Rolle, ob nur ein oder beide Enden eine Null aufweisen.

Man beachte: Wenn man mit trancado (das ist ein gesperrtes Spiel) gewinnt, dann gibt es niemals Bonuspunkte, selbst dann nicht, wenn der letzte gespielte Stein (der tranque) die chucha ist oder wenn die tranque an beide Enden der Linie gespielt werden könnte.

Variante: Manche spielen so, dass man die 100 Punkte für chuchazo nur dann bekommt, wenn sich nur an einem Ende der Linie eine Null findet und das andere Ende keine Null aufweist. Wenn sich an beiden Enden eine Null befindet und ein Spieler gewinnt, indem er die chucha spielt, dann ist das nur dominao und gibt keinen Bonus.

Südamerikanisches Domino

Joe Celko beschreibt die folgende Variante von Partnership Domino, wie es in Südamerika gespielt wird.

  • Das Team, das zehn Spiele gewinnt, gewinnt damit die Partie – aber nur dann, wenn das andere Team mindestens fünf Spiele gewonnen hat; sonst ist das Spiel unentschieden.
  • Wenn ein Spieler fünf oder mehr Doppelsteine bekommen hat, werden die Steine zusammengeworfen und es wird noch einmal gegeben. In einer älteren Variante wurde nur dann neu gegeben, wenn ein Spieler alle sieben Doppelsteine bekommen hatte, in der Tat ist das sehr selten der Fall.

Milo

In Afrika und bestimmten Gebieten von Indonesien nennt man dieses Spiel Milo und es wird anders gewertet. Das gewinnende Team bekommt einen Punkt, wenn es Domino macht. Wenn das Spiel gesperrt ist, gewinnt das Team, das zusammen weniger Punkte als das andere Team hat, einen Punkt. Wenn Domino gemacht wird und der letzte Stein dazu führt, dass beide Enden dieselbe Zahl aufweisen, dann bekommt das Team zwei Punkte. Diese Art, das Spiel zu beenden, wird als  „Milo“ und nicht als „Domino“ angesagt. Eine Partie ist mit fünf Punkten gewonnen.

Bemerkungen und Spielstrategie

Für das Partnerspiel mit 4 Spielern wird das Buch COMPETITIVE DOMINOES von Miguel Lugo (Sterling Publishing Co.; ISBN 0-8069-1793-8) empfohlen.

Es ist am besten, seine stärkste Folge zu spielen, vorzugsweise sollte man einen Doppelstein vorsetzen, so dass man mehr Spielmöglichkeiten hat, wenn man wieder an der Reihe ist. Auf diese Weise weiß dann auch der Partner, welches die starke Folge seines Partners ist und wird dementsprechend spielen.

Wenn man bei einer Folge eine starke Kontrolle ausüben kann, sollte man sich darum bemühen, eine Zahl dieser Folge am Ende der Linie stehen zu lassen.

Beim Partnerspiel kann man davon ausgehen, dass der Partner mit seiner stärksten Folge eröffnet hat und das eigene Spiel danach ausrichten.

Das Spiel ist nicht so einfach, wie es zunächst den Anschein hat. Hier ist ein Spielbeispiel aus dem Buch INTERNATIONAL DOMINOES von John Anderson und Jose Varuzza (Avid Press; ISBN 0-9624571-0-8; 1981).

Spieler A:
[0-5] [1-3] [1-4] [2-2] [3-4] [4-4] [5-6]
Spieler B:
[0-0] [0-1] [0-6] [1-1] [1-6] [2-3] [2-6]
Spieler C:
[0-2] [2-4] [2-5] [3-3] [3-6] [4-5] [4-6]
Spieler D:
[0-3] [0-4] [1-2] [1-5] [3-5] [5-5] [6-6]
Runde Spieler A Spieler B Spieler C Spieler D

1 ---- [1-1] passt [1-5]
2 [1-4] passt [4-5] [0-4]
3 [0-5] passt [2-5] [1-2]
4 [4-4] [0-1] [0-2] passt
5 [2-2] [2-6]  [3-6]* [0-3]
6 [3-4] [2-3] [2-4] passt
7 [5-6] [0-6] passt [5-5]
8 passt [1-6]

Spieler B macht Domino und die Spieler A und C verlieren 10 Punkte. Der kritische Zug (*) war das Spiel von [3-6] statt [4-6].

Es folgt das Spiel mit der gleichen Steinverteilung aber verschiedenem Spiel:

Runde Spieler A Spieler B Spieler C Spieler D

1 ---- [1-1] passt [1-5]
2 [1-4] passt [4-5] [0-4]
3 [0-5] passt [2-5] [1-2]
4 [4-4] [0-1] [0-2] passt
5 [2-2] [2-6] [4-6] passt
6 [3-4] [2-3] [2-4] Das Spiel ist gesperrt!

Die Spieler A und C gewinnen 46 Punkte. Das Team war stark in der Viererfolge und musste das auch ausnutzen.

Andere Webseiten

Die Regeln zu der Variante, die in Puerto Rico gespielt wird, zusammen mit den Varianten Quinientos und Chiva befinden sich auf der Seite Jose’s Page on Domino Games.

Das Partnerspiel mit vier Spielern, von denen jeder sieben Steine bekommt, wird manchmal als Domino Whist bezeichnet. Eine umfangreiche Beschreibung dieses Spiels auf Deutsch findet sich auf Roland Scheichers Domino Whist page.

Domino Software und Online Games

Auf der Net Dominó site kann man Domino mit Partner online spielen. Es gibt dort Turniere und ein System zur Bestimmung der Spielstärke.

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Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Webseite: John McLeod, john@pagat.com. Deutsche Übersetzung von Günther Senst.
© John McLeod, 2015. Version aktualisiert am: 9. März 2015

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